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WB-Stellenmonitor September

© Foto: Wirtschaftsbund

WB-Stellenmonitor September

2. Okt.. 2024 | Allgemein

23.850 offenen Stellen im September

Der Arbeitskräftemangel bleibt auch im September 2024 eine der größten Herausforderungen für die steirische Wirtschaft und die Lage spitzt sich zu: Das AMS meldete 40.500 Personen ohne Beschäftigung steiermarkweit im September – 4.800 mehr als im September des Vorjahres. Mit insgesamt 23.805 offenen Stellen zeigt der aktuelle Wirtschaftsbund Stellenmonitor, dass Unternehmen quer durch alle Branchen allerdings mit einem massiven Personalengpass konfrontiert sind. Fachkräfte fehlen. Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften droht die Wettbewerbsfähigkeit der Region nachhaltig zu schwächen. Vor allem die technologieorientierten und handwerksnahen Sektoren sind betroffen, was den wirtschaftlichen Druck auf viele Betriebe erhöht.

WB-Direktor Jochen Pack unterstreicht: „Der Mitarbeitermangel wird unsere Betriebe auch in Zukunft stark beschäftigen, unabhängig von Branche, Region und Qualifikation.“ Er betont die Notwendigkeit, dass sich Arbeit wieder lohnen muss, und fordert Anreize wie Überstunden steuerfrei zu stellen und die Möglichkeit für Personen im Regelpensionsalter steuer- und abgabenfrei dazu zu verdienen. „Vollzeitarbeit muss wieder attraktiver werden“, so Pack

Besonders betroffene Branchen:

Elektrotechnik, Elektronik, Telekommunikation und IT:

Mit 4.116 offenen Stellen weist dieser Sektor den größten Bedarf auf. Der anhaltende technologische Fortschritt und die digitale Transformation führen dazu, dass Unternehmen in diesen Bereichen händeringend nach Fachkräften suchen, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Ohne qualifiziertes Personal könnten Innovationen ins Stocken geraten, was die Wettbewerbsfähigkeit steirischer Betriebe gefährdet.

Handel, Logistik und Verkehr:

In diesem Sektor fehlen 3.612 Arbeitskräfte. Die zunehmende Bedeutung des Online-Handels sowie wachsende Anforderungen in der Logistik verstärken den Personalengpass in diesen Bereichen. Unternehmen müssen ihre Lieferketten aufrechterhalten und benötigen dringend Mitarbeitende in der Lagerverwaltung, im Transport und im Vertrieb.

Maschinenbau, Kfz und Metall:

Mit 3.511 offenen Stellen gehört auch dieser Sektor zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen der Steiermark. Vor allem die Automobilindustrie und der Maschinenbau sind auf gut ausgebildetes Personal angewiesen, um weiterhin international wettbewerbsfähig zu bleiben. Es fehlen Fachkräfte in diesen Industrien. Und das könnte langfristig zu Verzögerungen bei der Produktion und zu finanziellen Einbußen führen.

Soziales, Gesundheit und Schönheitspflege:

In diesem Bereich sind 2.644 Stellen unbesetzt. Der demografische Wandel und der steigende Pflegebedarf stellen das Gesundheits- und Sozialwesen vor große Herausforderungen. Außerdem macht sich in der Schönheits- und Wellnessbranche sich der Personalmangel bemerkbar, was die Kapazitäten vieler Dienstleistenden einschränkt.

Maßnahmen gegen den Arbeitskräftemangel: Was wir fordern

Der anhaltende Fachkräftemangel in der Steiermark verlangt nach raschen und gezielten Maßnahmen, um die Region wirtschaftlich zukunftsfähig zu halten. Ohne eine strategische Herangehensweise droht eine „massive Belastungsprobe“, die langfristig die Stabilität des Wirtschaftsstandorts gefährden könnte. Es braucht vor allem:

Attraktivierung von Vollzeitarbeit:

Vollzeitarbeit muss wieder attraktiver gestaltet werden, um den Bedarf an                     Vollzeitarbeitskräften zu decken. Unsere Vorschläge sind klar und umsetzbar:           steuerliche Entlastungen für Überstunden sowie die Möglichkeit für Personen im                Regelpensionsalter, steuerfrei dazu zu verdienen. Und diese Anreize helfen,                qualifiziertes Personal zu halten und zu rekrutieren. Darüber hinaus soll bei ganzjähriger Vollzeitarbeit das 12. Monatsgehalt wie das Urlaubs- und Weihnachtsgeld steuerbegünstigt werden.

Schnellere Integration von Arbeitssuchenden:

Ein degressives Arbeitslosengeld, das schrittweise reduziert wird, würde dazu           beitragen, Arbeitssuchende schneller in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Es ist entscheidend, das Arbeitslosengeld als Übergangslösung zu nutzen und                    Arbeitssuchende durch gezielte Programme rasch in Beschäftigung zu bringen.

Anwerbung internationaler Fachkräfte:

Die gezielte Rekrutierung von Fachkräften aus Drittstaaten ist eine wesentliche Maßnahme, um den Mangel an Arbeitskräften in besonders gefragten Branchen zu lindern. Erleichterungen bei der Arbeitsmigration durch die Beschleunigung bei der Rot-Weiß-Rot-Karte.

Nein zur 32-Stunden-Woche:

Eine 32-Stunden-Woche, wie sie in manchen Debatten diskutiert wird, ist keine        Lösung für den Arbeitskräftemangel. Solche Maßnahmen führen zu höheren         Arbeitskosten und einer geringeren Wettbewerbsfähigkeit. Stattdessen gilt es,    Vollzeitarbeitskräfte zu belohnen.

Blick in die Zukunft: Der steirische Arbeitsmarkt im Wandel

Ohne rasche und entschlossene Maßnahmen droht der Arbeitskräftemangel die wirtschaftliche Zukunft der Steiermark negativ zu beeinflussen. Die 23.850 offenen Stellen zeigen, dass in zahlreichen Schlüsselbranchen ein erheblicher Handlungsbedarf besteht, und das nicht erst seit heute. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um den Personalengpass zu lindern und die Wettbewerbsfähigkeit der steirischen Unternehmen zu sichern.

Daher braucht es wirtschaftliche Maßnahmen, die nicht nur kurzfristige Lösungen bieten, sondern langfristig den Arbeitsmarkt stabilisieren. Es geht nicht nur um die Sicherung von Arbeitsplätzen, sondern auch um den Erhalt der Innovationskraft und die Sicherung des Wohlstands in der Steiermark.

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